Geschichte des Bureau des Métiers

1917-1938: Die Zeit der Pioniere

1917: Gründung des Verbands der Tischler und Zimmerleute

1933: Gründung der Walliser Kammer der Unternehmen für Heizung, Lüftung und verwandte Branchen

1934: Gründung der Association des Maîtres Ferblantiers – Appareilleurs (Verband der Spengler- und Installationsmeister)

1937: Gründung des Gipser- und Malerverbands

In der Pionierzeit erlebt die Welt eine Krise, die 1929 in den Vereinigten Staaten von Amerika begann und die Welt in eine tiefe wirtschaftliche Rezession gestürzt hat. Es fehlt an Arbeit, die Preise brechen ein. Hunderte von Unternehmern leben von der Hand in den Mund. Nur die jüngste europäische und globale Krise spiegelt bislang wider, wie die Depression der 1930er Jahre ausgesehen haben könnte.

Einrichtung eines ständigen Sekretariats durch die Schreiner und Gipser – Entstehung des Bureau des Métiers

Herr René Antille, 1. Sekretär des Bureau des Métiers, arbeitet allein in einem kleinen Büro in der Rue des remparts in Sitten. Er übergibt die Leitung 1940 an Herrn Elie Udry, dem 1944 Herr Elie Udry nachfolgt. Pierre Imboden.

1938: Unterzeichnung des ersten Tarifvertrags im Baunebengewerbe durch den Maler- und Gipserverband und die christlichen Gewerkschaften.

1939-1949: Die schwierigen Anfänge

1939: Nach der Krise kommt der Weltkrieg. Die Mobilmachung destabilisiert die Unternehmen, leert die Werkstätten, lähmt oder bremst die Baustellen.

Mehr denn je müssen sich die Arbeitgeber gegenseitig helfen, und sei es nur, um das nötige Personal und Material zu finden. Im Zuge der nationalen Solidarität, die die Ereignisse auslösen, werden auch die Beziehungen zu den Gewerkschaften konstruktiver.

Die Bemühungen beziehen sich nicht nur auf die Löhne. Es geht vor allem darum, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden und zu halten und das kostbare Gut des Arbeitsfriedens zu sichern.

1941 : Unterzeichnung des Tarifvertrags für das Heizungs- und Lüftungsgewerbe und das Sanitärgewerbe durch den Spengler- und Apparatebauerverband, die Gewerkschaft der Metallarbeiter und die christlichen Gewerkschaften

Unterzeichnung des Tarifvertrags für Unternehmen der Schreinerei, Tischlerei, Zimmerei und Möbelfabrikation durch den gleichnamigen Verband, die Holz- und Baugewerkschaft und die christlichen Gewerkschaften.

Gründung des Walliser Kantonalverbands der Elektroinstallateure

1942: Gründung der Association des Maîtres Serruriers Constructeurs (Vereinigung der Schlossermeister und Konstrukteure)

1945: Gründung der Walliser Sägewerksvereinigung

1946: Herr Franz Taiana aus Brig wird der erste Direktor des Bureau des Métiers.

Nach dem Krieg erlebte das Baugewerbe einen schwierigen Neuanfang. Ab den 1950er Jahren spürte es jedoch die glückliche Nachwirkung des wirtschaftlichen Wohlstands in der Schweiz und noch mehr den Vierfachimpuls des Staudammbaus, der Tourismusentwicklung, des Anstiegs der Wohnbevölkerung und der Einkommensverbesserung.

In dieser Zeit wurden durch Gesetze und Tarifverträge nach und nach Kassen für Sozialleistungen eingerichtet, beginnend mit den Kindergeldkassen, denen bald die Kassen für bezahlten Urlaub, die Krankenkassen und die Kassen für die Zahlung von Entschädigungen bei gerechtfertigter Abwesenheit oder Militärdienst folgten.

1950-1967: Erste GAVs und die Entstehung des Sozialsystems

1950 : Gründung der Kindergeldkassen für Tischler und Schreiner

Während der 1950er Jahre traten fast alle Berufsverbände des Baunebengewerbes dem von den Tischlern und Stuckateuren gegründeten Bureau des Métiers bei. Der Aufschwung des Büros ist auch seiner zweiten Berufung zu verdanken: der Verwaltung berufsständischer sozialer Einrichtungen.

Von 1959 bis 1996 wird das Volumen der bei den Familienausgleichskassen des Bureau des Métiers gemeldeten Löhne von Fr. 20’000’000.- auf Fr. 319’000’000.- steigen.

Die Vereine – also auch das Bureau des Métiers – erleben eine Zunahme der Zahl und Bedeutung ihrer Aktivitäten. Man unternimmt außergewöhnliche Anstrengungen im Bereich der Rekrutierung und der Berufsausbildung. Im Wallis gab es zuerst die Einführungskurse, die heute überbetriebliche Kurse für Lehrlinge genannt werden.

1952: Unterzeichnung des Tarifvertrags für Schlosser durch den Verband der Schlossermeister-Konstrukteure, die Gewerkschaft der Metallarbeiter und die christlichen Gewerkschaften

1958 : Unterzeichnung des Gesamtarbeitsvertrags für Elektroinstallateure durch den Walliser Kantonalverband der Elektroinstallateure, die Gewerkschaft der Metallarbeiter und die christlichen Gewerkschaften.

1959 : Die Zahl der Mitarbeiter des Gewerbeamts hatte sich bereits mehr als verdoppelt. Es gab 7 Angestellte: 1 Direktor, 1 Stellvertreter und 5 Mitarbeiter.

1962: Die sieben Verbände des Bureau des Métiers kaufen für je Fr. 10’000.- an der Carrefour de la clarté in Sitten ein neues Gebäude. Es muss Personal eingestellt und eine moderne Ausstattung angeschafft werden.

Im selben Jahr traten die Gipser und Maler der Allgemeinen Stiftung für die berufliche Vorsorge im Schweizerischen Gewerbe bei. Sie führten 23 Jahre vor dem Gesetz über die zweite Säule ein Rentensystem in ihrem Beruf ein.

1963 begannen die Renovierungsarbeiten. Ende 1964 war das neue Büro fertig, um seine neuen Bewohner auf einer dreimal so großen Fläche (von 106 auf 330 m2 ) zu empfangen .

1966 : Die Statuten werden geändert. Die Präsidentenkonferenz, die bis dahin das Bureau des Métiers verwaltete, verschwindet und es wird die „Fédération des Associations Artisanales du Canton du Valais“ gegründet.“

1967 : Nachdem Herr Taiana in den Ruhestand gegangen ist, hat das Bureau des Métiers einen neuen Direktor.

Der knapp 40-jährige Germain Veuthey übernimmt die Leitung des Bureau des Métiers. Unter seiner Leitung erlebten die berufsständischen sozialen Einrichtungen eine enorme Entwicklung.

Zu dieser Zeit gab es bereits 600 Unternehmen, die Mitglieder von Berufsverbänden waren. Weitere 200 Unternehmen waren keine Verbandsmitglieder, aber trotzdem Mitglieder der Sozialkassen.

1968-1998: Der Aufschwung der Sozialkassen

1969 : Die Waadtländer Sozialvorsorgekassen, mit denen die Walliser Elektriker enge Beziehungen unterhalten, gründen in Sitten eine Walliser Zweigstelle und öffnen damit die Tür für die Einrichtung einer AHV-Zweigstelle der MEROBA im Bureau des Métiers.

1971 : Das Bureau des Métiers wird eine der ersten Institutionen dieser Art, die auf elektronische Hilfsmittel zurückgreift. Die Pensionskasse CAPAFER, eine Rentenkasse für Metallberufe, wird gegründet. Ihr folgt 1972 die Pensionskasse CAPABOIS für die Holzberufe. Diese werden 1994 zur CAPAV – Caisse de retraite paritaire de l’artisanat du bâtiment (Paritätische Pensionskasse des Bauhandwerks) zusammengeschlossen.

1974: Die Association des entreprises de menuiserie, ébénisterie, charpente et fabrique de meubles tritt der AHV-Kasse Méroba bei.

1991: Als Herr Veuthey seinen Posten als Direktor an Pierre-Noël Julen übergibt, muss das Bureau des Métiers wegen Bauarbeiten vorübergehend umziehen. Der ausgebildete Ökonom, der die Leitung der Walliser Industrie- und Handelskammer abgibt, durchlebt die Krisenzeit der 90er Jahre, in der das Gebäude fast 1/3 seines Personals verliert. Er modernisierte die Institution, indem er die Mikroinformatik einführte und ein Computernetzwerk aufbaute.

1992-1993: Es findet die erste große Renovierung des Bureau des Métiers statt, die 5 Millionen Franken kostet. Damals bedurfte es eines Beschlusses von 7 außerordentlichen Generalversammlungen der Verbände, um diese Arbeiten in Angriff zu nehmen.

1998: Gründung von Retaval im Wallis, der ersten Stiftung für Frühpensionierung in der Schweiz

Dank der Unterstützung des Seco funktioniert sie in den ersten drei Jahren als Pilotprojekt der Arbeitslosenversicherung. Im Wesentlichen geht es darum, dass Arbeiter, die von einem erfüllten Arbeitsleben auf dem Bau verschlissen sind, in Würde in den Ruhestand gehen können, anstatt ihre Karriere in der Arbeitslosigkeit zu beenden. Diese Stiftung überlebte ihre Pilotphase, wandelte sich und fand Nachahmer im Baugewerbe mit der Stiftung RETABAT oder der nationalen Stiftung FAR und so weiter in der gesamten Westschweiz. Beispiele sind Genf mit der Metallindustrie und seiner Stiftung RAMB, Waadt mit seinem System der Überbrückungsrente.

1999-2014: Auf dem Weg zu einem großen Arbeitgeberzentrum im Wallis

2003: Das Büro übernimmt das Sekretariat der FRMPP, der Fédération romande des maîtres plâtriers-peintres (Westschweizer Verband der Gipser- und Malermeister). Damit erlangt es den Status eines Westschweizer Arbeitgeberzentrums.

Am 1. Dezember wird die Frühpensionierungsstiftung des Westschweizer Baunebengewerbes RESOR gegründet, die 13 Inkassostellen in 10 Westschweizer Kantonen (Genf, Waadt, Jura, Freiburg, Neuenburg, Wallis, Bern, Tessin, Basel-Stadt und Basel-Landschaft) umfasst. Diese Stiftung wird im Jahr 2013 bereits 3’823 verschiedene Unternehmen mit 31’278 Arbeitnehmern umfassen. Sie zahlt jeden Monat mehr als 1,5 Millionen Renten an fast 350 Frührentner aus. Sie wird in den drei Landessprachen geführt und vollständig vom Wallis aus verwaltet, was dem Bureau des Métiers eine Ausstrahlung in die Romandie verleiht.

2005: Als sein Vorgänger in den Ruhestand geht, übernimmt Herr Gabriel Décaillet die Leitung des Bureau des Métiers. Seit diesem Zeitpunkt erhält das Wachstum der sozialen Einrichtungen einen neuen Impuls. Ebenso wird der Schwerpunkt auf die Professionalisierung der verschiedenen Berufe der Arbeitgebersekretäre und der Dienstleistungen zu Gunsten der Handwerksbetriebe gelegt.

Im Kanton findet eine Annäherung an das Oberwallis statt, das bisher vom Unterwallis etwas vernachlässigt wurde.

Im gleichen Jahr übernimmt das Bureau des Métiers auch das Sekretariat von Suissetec Oberwallis. Die Pensionskasse CAPAV hat in der Zwischenzeit ein Gebäude in Naters gebaut und die Oberwalliser Holzunternehmen haben sich der Vorpensionierungskasse RESOR angeschlossen.

2008: Die FZKO (Familienausgleichskasse Oberwalliser Holz) fusioniert mit der CAFAB – Familienausgleichskasse für das Bauhandwerk.

2009: Zweite Renovierung des Gebäudes des Bureau des Métiers für einen Betrag von 2,5 Millionen Franken. Die Einweihung am 21. Mai 2010, wird die gesamte Spitze der Walliser Wirtschaft bei einer Gartenparty im Restaurant des îles in Sion versammeln.

2010: Am 27. April eröffnet das Bureau des Métiers offiziell seine Filiale im Oberwallis in Visp.

2012: Das Bureau des Métiers pustet seine 75. Kerze aus!

Mit 52 Mitarbeitern ist ein großer Teil des Personals zweisprachig. Die den beruflichen Sozialinstitutionen gemeldete Lohnsumme belief sich Ende 2011 auf Fr. 690 Millionen. 2’154 Unternehmen sind dem Bureau des Métiers angeschlossen, davon 1’530 mit Personal. Sie bieten über 12’500 Angestellten Arbeit.

2014: Im Bureau des Métiers wird eine neue Führungsstruktur eingeführt.

Herr Gabriel Décaillet, Direktor, wird von Herrn Eric Moix, Vizedirektor, unterstützt. Diese werden unterstützt von Herrn Louis-Frédéric Rey, Leiter des Sektors Ressourcen; Herrn Olivier Arnold, Leiter des Sektors Finanzen und David Valterio, Leiter des Sektors Verbände.

Die Frühpensionierungsstiftung RESOR feiert ihr 10-jähriges Bestehen mit großem Aufwand. Seit ihrer Gründung hat sich das Volumen dieser Einrichtung mehr als verdreifacht und zählt rund 3’800 angeschlossene Unternehmen mit einer gemeldeten Lohnsumme von 1,4 Milliarden Franken. Sie verfügt über 13 Inkassostellen in 10 Kantonen der Westschweiz. RESOR zahlt jeden Monat Renten im Wert von 1,5 Millionen Franken aus.

2018: Neuer Standort für die Oberwalliser Filiale des Bureau des Métiers in der Nähe des Bahnhofs Visp. Mit dieser neuen Filiale möchte das Walliser Arbeitgeberzentrum (Bureau des Métiers) eine bessere Verankerung erreichen und eine höhere Sichtbarkeit im deutschsprachigen Teil des Kantons gewinnen. Herr Roland Gruber, Leiter der Filiale, betont, wie wichtig es ist, im Oberwallis näher an den aktuellen und zukünftigen Mitgliedern und Kunden zu sein.

Neben einem Konferenzraum für zehn Personen verfügt die Zweigstelle über zwei Unterrichtsräume, die durch eine mobile Trennwand voneinander getrennt sind und zusammen mehr als 60 Personen aufnehmen können. Auf Anfrage können die Unterrichtsräume auch gemietet werden.

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